»1,5 Millionen Klicks: Da hatten wir mehr Reichweite als so manches Instagram-Sternchen.«
Jeder von uns kennt diese eine Frage: „Und, was machst du beruflich?“. In jedem löst die Frage etwas anderes aus. Und auch die Antwort. Ich bin bei der Caritas Pforzheim. Und? Was macht das mit Ihnen?
Ich weiß für mich, dass ich diese Arbeit mit Leidenschaft mache, mich wohl fühle und meinen Arbeitgeber sehr schätze. Zugegeben, der „Fame“ – wie man neudeutsch sagt – ist ein anderer, als wenn die Antwort besten-falls irgendein englisches Konstrukt beinhalten und der Arbeitgeber Autos oder wenigstens Motoren bauen würde. Oder zumindest Gelder über irgendwelche Fonds oder Derivate verschieben würde.
Dabei ist die Caritas – bei aller Bescheidenheit – mit fast 700.000 Beschäftigen deutschlandweit und davon 1.000 Beschäftigten alleine in Pforzheim zweifelsfrei ein Big Player auf dem Arbeitsmarkt. Den meisten bei uns geht es – wie auch in anderen Sozialbetrieben – nicht um den Fame, sondern um die Arbeit mit Menschen. Um Erfüllung, Zufriedenheit, Freude. Und – um Sinn!
Aber wir haben ein zentrales Problem. Und vielleicht liegt das auch ein wenig im „Fame“ begründet: Wir haben ein Fachkräfteproblem. Vor allem haben wir einen riesigen Bedarf an Auszubildenden. Gerade hier bei uns in Pforzheim. Und als Leiterin der Stabsstelle Personalentwicklung gehört es zu meinen Aufgaben, diese Herausforderung anzupacken.
Als einen Glücksgriff könnte man deshalb die Zusammenarbeit mit campaigners Network bezeichnen, die unsere außerordentlich erfolgreiche Kampagne „Macht Sinn!“ hervorgebracht hat. „Caritas macht Sinn!“ Diese konzertierte Recruiting-Kampagne war in Pforzheim und dem Enzkreis – insbesondere in den sozialen Netzwerken – extrem erfolgreich. Ja, mit rund 1,5 Millionen Klicks hatten wir mehr Reichweite als sich so manches Instagram-Sternchen erhoffen kann. Und das hat uns gefreut, denn die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit waren messbar und sichtbar.
Gemeinsam ist es uns gelungen, die Caritas Pforzheim – vor allem mit unzähligen zufriedenen Testimonials aus unserem Haus – als einen Arbeitgeber zu etablieren, bei dem sich eine Ausbildung definitiv lohnt. Insofern macht das alles Sinn, denn die Arbeit am Menschen lebt vom Menschen und dessen emphatischer Motivation. Und bei der nächsten Frage danach, was ich beruflich mache, werde ich antworten: Ich arbeite für einen der größten Arbeitgeber in Deutschland, der ich ausschließlich damit beschäftigt, dass es Menschen gut geht – Klein und Groß, Jung und Alt. Soziodemographische Merkmale spielen für und bei unseren Beschäftigten keine Rolle. Es geht uns allen nur darum, dass unsere Arbeit Sinn macht!
»Der Slogan war goldrichtig.«
Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres berichtet der Vorstandsvorsitzende der Caritas Pforzheim im Interview über die Erfolge der Recruiting-Kampagne „Caritas macht Sinn“. Mit dieser hoch emotionalisierten und zielgruppenaffinen Kampagne ist es gelungen, die Bewerber:innen-Zahlen erheblich zu steigern, die Caritas Pforzheim als attraktiven Arbeitgeber zu etablieren und die Ausbildungsberufe bei der Caritas noch attraktiver zu machen.
Herr Lemke, Anfang des Jahres haben Sie Ihre Recruiting-Kampagne „Caritas macht Sinn!“ gestartet. Wie sieht die Lage bei der Caritas Pforzheim jetzt zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres aus?
Unsere Kampagne hatte ja vor allem zum Ziel, mehr Bewerbungen für unsere Ausbildungsplätze zu bekommen. Und dieses Ziel wurde voll erreicht. Konkret haben wir jetzt 36 Prozent mehr Auszubildende als noch vor einem Jahr. Das heißt, wir sind jetzt bei 90 Auszubildenden, FSJ-lern und Bundesfreiwilligendienstleistenden. Für uns ist das ein riesiger Erfolg!
Das klingt sehr zufrieden. Welchen Beitrag hat ihr Maßnahmenbündel in dem Zusammenhang konkret gespielt?
Dass die Steigerung der Bewerberzahlen ganz unmittelbar auf die Kampagne zurückgeführt werden kann, bekommen wir in den Gesprächen mit den Bewerberinnen und Bewerbern ganz konkret gesagt. Uns wird immer wieder vermittelt, dass der Slogan „Macht Sinn!“ letztlich einfach der Aufhänger für eine Bewerbung war. Der Slogan war goldrichtig und ist bei unserer Zielgruppe einfach gut angekommen. Und in dieser Richtung werden wir auch künftig weitermachen, gerne auch mit campaigners Network zusammenarbeiten, weil wir von der Leistung einfach voll überzeugt sind.
Was hat denn Ihrer Meinung nach neben dem Claim den Ausschlag für Ihren Erfolg gegeben?
Ich glaube, ganz entscheidend war, dass wir nicht nur ältere Beschäftigte unserer Einrichtungen vor der Kamera hatten, sondern vor allem ganz viele junge. Dass Auszubildende bei potenziellen Auszubildenden als Testimonials aufgetreten sind, war wahrscheinlich sozusagen entscheidend für das große Maß an Aufmerksamkeit.
Was würden Sie anderen empfehlen, die nach Auszubildenden suchen und sich Gedanken über die Art der Kommunikation machen?
Also, unserer Erfahrung nach sollten junge Leute von jungen Leuten angesprochen werden. Das ist – glaube ich – von ganz zentraler Bedeutung und das ist mit der Testimonial-Kampagne, die gleichzeitig eine extrem hohe Reichweite erzielen konnte, hervorragend gelungen.